Gasverlust

Der Gasverlust wird durch die Prüfungen nach DIN EN 1279 Teil 3 festgestellt.

Bei den am 26. Januar 2011, durch unabhängige Fachleute, durchgeführten Untersuchungen bei GLASFISCHER haben die Ergebnisse bewiesen, dass die 1982 produzierten Isoliergläser THERMUR 3G bezüglich des Gasverlustes bisher noch nicht erreichte Werte zeigten. Dabei lagen die schlechtesten Werte bei 78,5 % Gasfüllgrad, was einem Gasverlust von ca. 0,5% pro Jahr entspricht. Die besten Werte bezüglich der Gasfüllung lagen sogar bei 87,1 % (= ca. 0,3 % Gasverlust pro Jahr)

Lt. DIN EN 1279 sind 0,5% Gasverlust pro Jahr zu erwarten.

Lichttechnischer Werte

 

Ultraviolette

Gibt die Durchlässigkeit von Ultraviolette- UV Stahlen von 280-380 nm an.

Lichtdurchlässigkeit Tl

Gibt die Lichtdurchlässigkeit des Sichtbaren Licht von 380-780 nm in % an.

Gesamtdurchlässigkeit g

Gibt den Gesamtdurchlass der Strahlung von 300-2500 nm an.

Ergibt sich aus- Ultravioletter Strahlung/ Sichtbarer und Infrarot-Strahlung an.

Farbwiedergabe Ra

Gibt die Farbeigenschaft einer Verglasung an. Ein wert von 80 ist gut ein wert über 90- sehr gut.

Umso schlechter dieser Wert ist, desto verfälschter gibt diese die Farbe der äußeren Umgebung dar.

Selektivität

Gibt das Verhältnis der durchgelassenen Strahlung an. Dieser Wert ergibt sich aus der Lichtdurchlässigkeit zum Gesamtdurchlass.

Ein Wert größer als 1 zeigt für Sonnenschutzverglasungen ein günstiges Verhältnis Lichtdurchlässigkeit zur Gesamtdurchlässigkeit. Die physikalische Grenze liegt hier bei etwa 2.

 

Wallner Linien

Wallner-Linien sind mikroskopische Brüche, die sich auf einer starren Oberfläche ausbreiten. Anhand der Wallner-Linien ist es möglich, die Geschwindigkeit zu bestimmen, mit der eine Fläche gesprungen ist. Das Verfahren funktioniert beispielsweise bei Glas, Epoxidharzen, Wolfram und Kohlenstoffgefülltem Gummi. Die Auswertung der Wallner-Linien sind ein Standardverfahren moderner Kriminaltechnik

Dampfdruckausgleich

Der Dampfdruckausgleich kann als Luft-Trennschicht bezeichnet werden. Die bestehende Feuchtigkeit oder von der Außenluft eindringende Feuchtigkeit kann sich in Form von Wasserdampf verteilen und somit ein Druckausgleich stattfinden.

 

Glaskorrosion

Als Glaskorrosion, Glasrost, Glasbrand, Glaspest oder Glaskrankheit wird die strukturelle Veränderung und damit verbundene Verwitterung der Oberfläche von Glas durch verschiedenartige chemische und physikalische Einflüsse bezeichnet.

Einfluss des einwirkenden Stoffs

In saurem Milieu findet ein Austausch von Kationen aus der Glasoberfläche gegen aus Oxoniumionen stammende Protonen statt. Werden die entstehenden Salze weggespült (Wasserüberschuss), entsteht auf dem Glas eine Gelschicht, die die weitere Korrosion bremst. Im Falle von Wasserunterschuß entstehen Salze, die sich auf dem Glas ablagern. In neutralem Milieu findet der gleiche Austausch von Kationen gegen Wasserstoffionen statt, jedoch führen die herausgelösten Kationen zu einer Alkalisierung der Umgebung. In alkalischem Milieu werden Bestandteile des Glasnetzwerkes (SiO-) gegen OH-Gruppen ausgetauscht, wodurch das Glasnetzwerk abgebaut wird. Im Falle von Wasserunterschuß beschleunigt sich dieser Vorgang. Der Transport und die Lagerung von Gläsern sollte folglich in leicht saurer Umgebung erfolgen.

Ein niedriger pH-Wert und geringer Salzgehalt der Flüssigkeit und eine hohe Temperatur beschleunigen die Korrosion gegenüber der in leicht saurem Milieu. So bewirkt weicheres Wasser im Geschirrspüler oder saurer Regen bei Glasfenstern eine höhere Herauslösung von Mineralstoffen aus der Oberfläche. Dementsprechend existieren verschiedene standardisierte Verfahren zur Quantifizierung der Glaskorrosion, einschließlich Tests zur Bestimmung der chemischen Beständigkeit von Glas gegenüber Wasser (DIN 12111 bzw. ISO 719 mit Einteilung in hydrolytische Klassen), Säuren (DIN 12116), Basen (DIN 52322 bzw. ISO 695), und Witterungseinflüssen.

 

Sicherheitsglas

Unter dem Begriff Sicherheitsglas werden verschiedene Glasarten mit sichernden Eigenschaften verstanden. Zu unterscheiden sind hier hauptsächlich Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) und Verbund-Sicherheitsglas (VSG).

Die Sicherheitsgläser erhöhen aktiv und passiv die Sicherheit Ihres Gebäudes. Aktiv, je nach Scheibenaufbau, über den Schutz vor Einbruch, Beschuss und Explosionen und passiv durch den Verletzungsschutz bei Glasbruch.

Es sind besonderen Nachweisen die für Sicherheitsglas zu führen.

• Produktnorm erfüllt

• Richtlinien beachtet

• Bruchsicher im Sinne der Definition ohne gravierende Verletzungsgefahr (Nachweis)

• Resttragfähigkeit 

Glaslasten

 

Barometrische Dose / Doppelscheibeneffekt

Klimabelastungen bei Isolierglasscheiben

Verformungen einer Isolierglasscheibe durch Änderungen des Luftdrucks (p) und der Temperatur (T)

Das im Scheibenzwischenraum (SZR) eingeschlossene Füllgas verändert bei Temperatur- und Luftdruckänderungen sein Volumen und führt damit zu einer klimatisch induzierten Beanspruchung der Einzelscheiben. Die Ein- bzw. Ausbauchung der Isolierglasscheibe wird auch als Doppelscheibeneffekt (Koppeleffekt) bezeichnet.

 

Winde

Für die Bemessung von Glas sind die Windlasten aus der DIN 1055-4 "Lastannahmen für Bauten - Windlasten" zu entnehmen

 

Lagerung

Die Art der Lagerung der Glasscheiben bestimmt weitgehend deren Tragfähigkeit, da im Bereich der Lager hohe örtliche Spannungen auftreten, die der spröde Baustoff Glas wegen seiner mangelnden Duktilität nicht aufnehmen kann, es treten örtliche Brüche auf, die rasch weiterlaufen können. Die »Lagerung von Glasscheiben« erfolgt:

• linienförmig in Rahmen (vierseitig, zweiseitig in Gummi),

• linienförmig rahmenlos auf die Unterkonstruktion geklebt (»Structural Glacing«),

• Sicherheitshalterung mit lokalen Schrauben oder »Fotoecken«,

• punktförmig durch Glashalter.

Die linienförmige Halterung ist nicht in der Lage, die Verbundsicherheitsglas-Scheiben (VSG-Scheiben) nach einem Bruch auf dem Auflager zu halten, die Scheiben ziehen sich heraus. Hierzu sind die punktförmigen Festhaltungen eher in der Lage, da die Scheiben hierzu durchbohrt werden und damit eine Haltung entsteht. Die punktförmige Lasteinleitung macht eine aufwändige Finite-Element-Berechnung zur Ermittlung der örtlichen Spannungsspitzen im Bereich der Löcher erforderlich. Hierzu muss der Halter einschließlich Kunststoffunterlagen und Bolzen mit modelliert werden